Wie funktioniert Bio- / Neurofeedback
Bei der Bio- und Neurofeedback – Behandlung
werden körperliche Funktionen den Patienten kontinuierlich
zurückgemeldet (z.B. optisch oder akustisch) und positive
Änderungen dieser Körperfunktionen verstärkt, sodass die
Patienten lernen können, die Körperfunktionen zu beeinflussen.
Das
Hauptziel des Biofeedbacks ist die Entwicklung von
Selbstkontrolle über
körperliche Vorgänge. (Ray et al. 1979)
Ein Neurofeedbacktraining beinhaltet einen Lernprozess nicht nur
zur Kontrolle bestimmter Parameter der Hirntätigkeit. Zusätzlich
machen die Kinder eine Menge anderer Erfahrungen: sie lernen,
sich besser wahrzunehmen, sich zu kontrollieren, Misserfolge zu
überstehen, um am Ende sich selbst am Schopf aus vielfältigen
Schwierigkeiten ziehen zu können.
(Ingrid Pirker-Binder, 2006)
Bio- und Neurofeedback bei AD(H)S
Speziell auf dem Gebiet des
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms ohne (ADS) und mit
Hyperaktivität (ADHS) sind mit Neurofeedback erstaunliche und
bemerkenswerte Erfolge erzielt worden. Eine medikamentöse
Versorgung der Kinder kann hierdurch häufig reduziert oder sogar
ganz ersetzt werden.
Biofeedback bei Migräne & Spannungskopfschmerz
In den letzten Jahren wurde ein Biofeedback
–Training speziell für Migräne-Patienten entwickelt: das
sog. Vasokonstriktionstraining (VKT), welches gezielt an den
pathophysiologischen Vorgängen während eines Migräneanfalls
ansetzt und hoch effektiv ist. Etwa 60 % der Patienten können
durch dieses Training ihre Kopfschmerzaktivität um mindestens 50
% reduzieren.
Der Patient lernt nach und nach, bei den ersten
Anzeichen eines beginnenden Migräneanfalls den
pathophysiologischen Abläufen der Migräne schnell und
zuverlässig entgegenzusteuern und so einen Anfall zu verhindern
oder zumindest deutlich zu verkürzen.
Beim Spannungskopfschmerz spielen
muskuläre Verspannungen eine wichtige Rolle. Ziel der
Biofeedback-Sitzungen ist, den Patienten für die Wahrnehmung von
geringfügigen Veränderungen in der Höhe seiner Muskelanspannung
zu sensibilisieren und seine Kontrolle über diese minimalen
Veränderungen zu erhöhen.
(Rief / Birbaumer, 2006)
Biofeedback bei Ängsten
Ängste gehen mit bestimmten und eindeutig
messbaren Veränderungen innerkörperlicher Prozesse einher.
Hierzu gehören zum Beispiel die
Regulierung der Fingertemperatur und die
Schweißdrüsenaktivität.
Durch die kontinuierliche Rückmeldung dieser Signale kann man
lernen, diesen Vorgängen gezielt entgegen zu wirken und damit
die Angst zu kontrollieren.
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